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Oec. Magazin 2

Oec. Dezember 2014 25 Eine Ökonomin und ihr roter Faden, der Zufall. Mit Moritz Leuenberger und Christoph Blocher im Studentenrat.Von der Sozialistischen Hochschulgruppe zur FDP.Wissenschaftlerin, Lehrerin, Unternehmerin, Mutter. Regula Pfister,Verwaltungsratspräsidentin der ZFV- Unternehmungen und ihre facettenreiche Laufbahn. Aileen Zumstein Regula Pfister sprudelt vor Energie. «Mein roter Faden ist der Zufall». Das Studium in Wirt- schaftswissenschaften (Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre) absolvierte die Zürcherin in einer Zeit, in der Studentenpolitik zentral war. Studierende tauschten Interessen aus und diskutierten. Pfister gehörte wie auch Christoph Blocher dem grossen Studentenrat an, Moritz Leuenberger sass im Exekutivgremium Kleiner Studentenrat. Politik gehörte bereits in den jun- gen Jahren zum Alltag der Zürcherin. Die Zeit neben dem Studium verbrachte sie beim Arbeiten am Institut für Schweizerisches Bankwesen, wie es damals hiess. Denn aufge- wachsen in einem mittelständischen Milieu, in einer Familie ohne Akademiker, da sollte Geld verdient werden. Zuhause musste sich die junge Frau, ein Einzelkind, für ihr Studium durchset- zen: «Meine Eltern waren der Ansicht, dass wir nicht in diese Welt gehören.» Die Arbeit als Halbtagssekretärin an der Uni- versität bereitete ihr viel Freude und brachte auch Synergien fürs Studium. Ihr Professor Ernst Kilgus förderte und forderte sie stark, indem er sie schon früh Skripte schreiben und Vorlesungs- unterlagen aufbereiten liess. Nach dem Lizentiat 1972 bot er ihr die Möglichkeit, im Rahmen eines grösseren Auftrages der Schweizerischen Banki- ervereinigung ihre Dissertation zu schreiben. International Erfahrungen sammeln, eine Sprache lernen oder reisen, war damals kein Thema. Pfister blieb in der Schweiz und un- terrichtete nebst und nach dem Doktorieren Rechnungswesen und VWL an der damaligen Töchterhandelsschule der Stadt Zürich. Paral- lel kam ein weiteres Projekt dazu. Zusammen mit Prof. Henner Kleinewefers verfasste sie das Lehrbuch «Die schweizerische Volkswirtschaft», welches in mehreren Auflagen erschien. «Volks- wirtschaft faszinierte mich schon immer und weil mich grosse Zusammenhänge interessieren, mir Schreiben Freude bereitete und es in mei- ne Lebensphase passte, nahm ich diese Chance wahr.» In dieser Zeit kam ihre erste Tochter zur Welt. Der Glaube an sich selber Die promovierte Ökonomin trat der FDP bei, denn der Liberalismus war ihr ein wichtiger Pfeiler. Damals wohnte sie mit ihrer Familie in Zürich-Wollishofen. Ihr Mann, NZZ Journalist, engagierte sich im Militär und war auch politisch aktiv, wollte aber, als er für den Gemeinderat angefragt wurde, nicht kandidieren. Für ihn liessen sich die parteiliche Lokalpolitik und seine journalistischen Tätigkeiten nicht vereinbaren, so empfahl er der FDP Zürich 2 seine Frau. Sie erhielt die Chance sich vorzustellen und konnte darauffolgend für die Lokalinfo Artikel verfas- sen. Ihre Portraits «Bei einer Tasse Kaffee mit…» über freisinnige Politiker kamen bei den Lesern an. 1978 kandidierte sie für den Gemeinderat und zusammen mit ihrem Mann organisierte sie Po- litarenen. «Wir bewegten etwas, wir gingen neue Wege.» Dann das Erfolgserlebnis für Pfister, sie wurde gewählt. Kurz darauf wurde Pfister, die als Ökonomin in der parteiinternen Finanzkom- portrait Oec. Dezember 201425

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