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nicht passiert, hat Superina den jungen Dokto- randen inzwischen mehr als zehn Banker-Kolle- gen in London, Mailand und Zürich vorgestellt, damit er sich mit diesen erfahrenen Profis austauschen kann. Unsicherheiten überwinden Vera Imfeld absolvierte ihren VWL-Master im Sommer vor einem Jahr und war davor auch Teil des OEC-Mentoring-Programms. «Als Men- tee interessierte ich mich damals auch nicht nur für ein bestimmtes Berufsfeld», so die 26-Jäh- rige, die heute im Risikomanagement bei der PostFinance arbeitet. «Trotzdem hatte ich kon- krete Fragen zum Einstieg in die Arbeitswelt und war froh, regelmässig jemanden zu treffen, der bereits in einem Bereich arbeitete, der mich sehr interessierte». Diesen steten Austausch hat die Bernerin sehr geschätzt. Gemeldet als Mentee hat sich Vera Imfeld in ihrem letzten Masterjahr, weil «ich jemanden suchte, der unvoreingenommen war und mir auf meinem Weg eine Hilfe sein könnte». Zu- dem hoffte die heutige Risk-Managerin, dass ihr Mentor ihr auch über gewisse persönliche Unsi- cherheiten hinweghelfen würde. Ein Ratschlag von Imfelds Coach war beispielsweise, dass sie jeweils gleich zu Beginn eines neuen Jobs mög- lichst viele Fragen stellen solle. «Nach zwei Mo- naten im Job realisierte ich, dass ich noch immer zu wenig gefragt hatte, was ich von da an aber umzusetzen begann». Auch von diversen Ratschlägen zum Bewerbungsprozess konnte die heutige Zinsrisiko-Spezialistin profitieren. Mentee bestimmt Takt und Thema Jeder Studierende hat andere Schwerpunkte, die es während des Mentoring-Jahrs zu besprechen gilt. «DAS Thema gibt es nicht. Jeder Mentee muss die Agenda zu Beginn selbst festsetzen», sagt Marco Superina. «Ich stelle mich zur Ver- fügung und möchte mit dem Mentoring etwas zurückgeben». Mit seinem jetzigen Schützling trifft sich der M&A-Spezialist etwa einmal pro Monat, entweder persönlich oder per Mail. «Als Mentor helfe ich meinem Mentee, die Gedanken etwas zu sortieren, gebe Inputs zum Karriereab- lauf und biete mein Netzwerk an». Schlussfolge- rungen müsse der Mentee am Ende stets selbst ziehen. Vera Imfeld stimmt Superina zu, dass die Initi- ative jeweils vom Mentee kommen sollte. «Die Mentoren haben in der Regel eine volle Agenda, weshalb das Coaching von uns gut vorbereitet werden sollte». «Ich erhielt von meinem Mentor Impulse, die ich im Geschäftsleben noch heute gut nutzen kann», sagt Vera Imfeld. Das OEC-Mentoring- Programm soll also dazu dienen, dass Studieren- de vor dem Einstieg ins Berufsleben ihre fach- lichen und persönlichen Kompetenzen erwei- tern, um ihre individuellen Karrierechancen in Wirtschaft und Wissenschaft erfolgreich zu nutzen. «Ich denke, dass Mentees dank des Coachings bestimmte Dinge bewusster anpa- cken können und gewisse Fehler eventuell nicht mehr machen», bringt es Superina auf den Punkt. «Ich erhielt von meinem Mentor Impulse, die ich im Geschäftsleben noch heute gut nutzen kann.» Vera Imfeld Das OEC-Mentoring-Programm Bei diesem speziellen Coa- ching-Programm unterstützen Alumni ehrenamtlich ambitio- nierte Master- und fortgeschrit- tene Bachelor-Studierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Dabei tauschen sich die Studierenden, die sich kurz vor dem Einstieg ins Berufsleben befinden, etwa zwei bis vier Mal pro Jahr persönlich mit dem berufserfahrenen Alumnus bzw. der Alumna aus. Dafür, dass ein Mentee einen passenden Mentor an die Seite gestellt bekommt, sorgt die Geschäftsstelle Alumni der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. In diesem Jahr gibt es mehr als 70 Mentor/Mentee-Ge- spanne. Der Coaching-Zyklus beginnt jeweils im November und ist auf ein Jahr angesetzt. Oec. Dezember 2015 31 Oec. Dezember 201531

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