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Oec Magazin (A1-b)

lässt – auch auf Prozesse im Dienstleistungs- bereich.» Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Immobilien Die Komplexität des Immobilienmarkts fas- ziniert Hofmann. Immobilien mögen auf den ersten Blick als einfacher Sektor erscheinen, aber in Wirklichkeit ist der Bereich hoch ver- netzt und von vielen Faktoren abhängig. Als Beispiel: Ein soziodemografischer Trend wie die Überalterung hat grosse Auswirkungen darauf, wie gebaut werden muss – in welcher Lage, mit welchem Grundriss und welcher Ausstattung. Das seien spannende Zusammenhänge. Zudem sei der Immobilienmarkt lange unterschätzt worden. «Ich bin im Jahr 2000 in den Immobili- enbereich gerutscht. Damals wurden die ersten Immobilienfirmen börsenkotiert, wodurch es eine Verschmelzung von Real Estate und Finance gab. Es floss viel Kapital in diesen Markt und man begann, die grosse volkswirt- schaftliche Bedeutung zu erkennen.» Eine neue Studie des Bundes beziffert den heutigen Bei- trag der Immobilienbranche an der Schweizer Wirtschaftsleistung auf 11 Prozent. Ab 2007 leitete Oliver Hofmann das Real Estate Advisory Switzerland bei UBS. Sechs Jahre später wurde er vom Verwaltungsrat der Swiss Prime Site AG zum CEO von Wincasa gewählt. «Ich hatte selbstverständlich Respekt vor der bevorstehenden Aufgabe, aber der Übergang verlief gut. Wincasa ist als integraler Immobilien- Dienstleister etabliert und professionell aufge- stellt. Zudem war ich ja schon zuvor im Bereich Real Estate tätig. Und für mich persönlich waren die Erfahrungen aus den Grosskonzer- nen sehr wertvoll, wo man eine gute Fach- und Managementschulung durchläuft und lernt, sich durchzusetzen», erzählt Oliver Hofmann. Die Vielfältigkeit des Immobilienmarkts Als CEO von Wincasa gilt es nun, die kom- menden Trends in der Immobilienbranche zu antizipieren. Die demografische Entwick- lung sei eine grosse Herausforderung für die Schweiz. Mehr Singles, weniger Familien, mehr ältere Menschen – das schaffe neue Bedürfnisse zum Wohnen. Aber auch Regulierungen und die internationale Geldpolitik spielten in den Schweizer Immobilienmarkt, denn die Art, wie und wo Geld investiert werde, beeinflusse das Preisniveau. Eine Kombination aus Kreativität und Analytik ist für den CEO eine kraftvolle Art, um Herausforderungen anzugehen. Man müsse es wagen, out-of-the-box zu denken, um neue Lösungen zu finden. Seinen Führungsstil beschreibt er als partizipativ. Und er ist über- zeugt vom Potenzial der Schwarmintelligenz: «Es ist wichtig, dass ich weiss, wohin ich die Firma bringen will. Aber der Weg dahin führt über das Team.» Die Möglichkeit für Mitar- beiter, sich aktiv zu beteiligen, kombiniert mit flexiblen Arbeitsmodellen, Weiterbildungsmög- lichkeiten und tech-affinen Bereichen, sei auch wichtig, um ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben. Die Aus- und Weiterbildung an der Uni Zürich liegt einige Jahre zurück, doch der Wissens- erwerb geht in anderen Formen stetig wei- ter. Nach rund zwei Jahren in der jetzigen Position lerne er noch viel «on the job». Und die Möglichkeiten sich weiterzubilden, seien fast unendlich: «Derart viele Faktoren haben Konsequenzen für die Immobilienbranche, von soziodemografischen Trends über volkswirt- schaftliche Entwicklungen bis hin zur Psycho- logie. Jede strukturelle Veränderung hat einen Einfluss darauf, wie die Menschen in Zukunft wohnen. Da gilt es wach zu bleiben. Gerade das macht meinen Job so interessant.» Oliver Hofmann ist seit 2013 CEO von Wincasa AG und Konzern- leitungsmitglied der börsenko- tierten Muttergesellschaft Swiss Prime Site AG. Zuvor leitete er bei der UBS das Real Estate Advisory Switzerland. Der Immobilien- Dienstleister Wincasa betreut mit aktuell 730 Mitarbeitenden an 23 Standorten in der Schweiz rund 214’000 Objekte. 26 Oec. Juli 2015

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