Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Oec Magazin (A1-b)

Oec. Juli 2015 25 Erfolgsrezept? Analytik gepaart mit Kreativität. Von einer Hochbauzeichner-Lehre riet man ihm als Jugendlicher ab, da sich die Immobilien in einer Krise befanden. Also begann Oliver Hofmann seine Karriere bei der Bank. Heute kann er als CEO von Wincasa das Interesse für Immobilien und Finanzen vereinen. Esther Keller Mit Oliver Hofmann einen freien Termin zu finden, ist eine Herausforderung. Der 44-jährige CEO von Wincasa ist viel unterwegs. Doch vom hektischen Alltag spürt man beim Gespräch nichts. Oliver Hofmann, aufgewachsen in All- schwil BL und heute mit seiner Familie wohn- haft in Horgen ZH, erzählt mit Freude und ohne einen einzigen Blick aufs Handy von vergangenen Erfahrungen und Entscheidungen. Oliver Hofmanns Berufsweg war vorgezeichnet: Seine Familie hat eine lange Bankentradition. Mit seiner kreativen Ader – die er heute vor allem beim Malen von Bildern auslebt – hätte ihn auch eine Lehre als Hochbauzeichner interessiert, jedoch war die Baubranche Mitte der 80er Jahre ein schwieriges Pflaster. Oliver Hofmann folgte dem Rat der Älteren und entschied sich für eine solide Ausbildung zum Bankkaufmann beim damaligen Bankverein. Was der junge Oliver Hofmann nicht wusste: Der Kreis zum Bauen, zum Bereich Immobilien, sollte sich fünf- zehn Jahre später wieder schliessen. «Wenn ich heute zurückblicke, finde ich es eindrücklich, wie viel sich in den vergangenen dreissig Jahren seit meiner Banklehre verändert hat. Damals hatte man viel Zeit für die einzel- nen Anfragen und Prozesse, alles war familiärer. Meine Vorgesetzten waren Banquiers der alten Schule. Für sie galten Schweizer Werte während das heutige Geschäftsumfeld eher angelsächsisch geprägt ist», erinnert sich Oliver Hofmann. Im CUREM Pionier-Jahrgang Nach einigen Jahren in der Finanzabteilung bei IBM Schweiz AG wechselte er in die Corporate Finance der UBS. Wo die Banklehre die Grund- kenntnisse lieferte, sorgte die Weiterbildung an der UZH für ein Verständnis der grösseren Zusammenhänge. Es folgte der Bachelor in Eco- nomics and Business Administration und 2006, nach rund zwanzigjähriger Berufserfahrung, ein Master of Science in Real Estate (CUREM). Es gab dazumals keine akademische Masteraus- bildung im Bereich Immobilien. CUREM füllte diese Lücke. Der Studiengang war soeben ins Leben gerufen worden und Oliver Hofmann gehörte zum ersten Jahrgang. «Das war ein gewisses Risiko. Man wusste ja nicht, ob sich das Programm bewähren würde. Wenn der Studien- gang nach dem ersten Jahr wieder aufgegeben worden wäre, hätte der Abschluss kaum einen Wert gehabt. Aber es standen natürlich erfah- rene Leute dahinter.» Entsprechend hoch sei die Identifikation der Teilnehmer mit diesem Masterprogramm gewesen, erzählt Hofmann. Sie gründeten nach Abschluss der 18-monatigen Ausbildung eine Alumni Gruppe, die später in die OEC ALUMNI UZH eingegliedert wurde. «Was für mich CUREM spannend machte, waren die interdisziplinäre Ausbildung, die Zusam- menhänge, die Verknüpfung mit der Ökonomie, Soziologie, Real Estate, mit Kapitalmarktorien- tierten Themen. Das war eine neue Dimension. Und der Blick über den Tellerrand hinaus. Wir hatten Dozenten aus anderen Ländern, was einem erlaubte, den Horizont über die Schweiz hinaus zu erweitern.» Eine wichtige Lektion aus der Studienzeit, die Oliver Hofmann in Erinne- rung blieb, ist das Best-Owner-Prinzip: «Wer eine Tätigkeit ausführt, sollte sich fragen: Bin ich die beste Person, die das machen kann? Oder gibt es jemanden besseren? Das ist ein wichtiges Prinzip, das sich auf viele Bereiche anwenden ALUMNI PORTRAIT Oec. Juli 201525

Seitenübersicht