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Oec. Magazin 2

mission sass, auch Mitglied der Rechnungsprü- fungskommission. Sie packte die Chance und wurde Finanzpolitikerin. Krönung ihrer politi- schen Karriere war das Präsidium der Finanz- kommission im Zürcher Kantonsrat. Während ihres politischen Engagements und ihrer Funktion als Gemeinde- und Kantonsrätin war Pfister weiterhin publizistisch tätig und das ging wunderbar mit der Mutterrolle einher, denn schreiben konnte sie zuhause. Sie unterrichte- te weiterhin und machte sowohl beim SV Ser- vice – dem grössten Konkurrenten des ZFV – als betriebswirtschaftliche Mitarbeiterin einen Zwi- schenstopp wie auch bei einer PR Agentur, die sich auf Abstimmungskampagnen spezialisiert hatte. Mut zum Ausprobieren 1990 gründete sie ihre eigene PR Agentur, stellte in kürzester Zeit mehrere Mitarbeitende ein und schloss sich mit einer Geschäftspartnerin zusam- men. Zu dieser Zeit war sie bereits Verwaltungs- ratsmitglied des ZFV. 1994 machte der Zürcher Frauenverein 45 Mil- lionen Umsatz und feierte das 100-Jahr-Jubilä- um. Ein Jahr später stand die Genossenschaft am Scheideweg, weil die Erneuerung und Renova- tion des Hotels Zürichberg und des Restaurants Olivenbaum nicht die erwarteten Ergebnis- se brachten. Pfister übernahm damals die Ge- schäftsführung. «Es war eine turbulente Zeit. Ich musste Leute entlassen, andere gingen freiwillig und es erschienen hämische Artikel. Doch beim ZFV hatte es mir den Ärmel rein genommen.» Von 1995 bis 2012 war sie Geschäftsführe- rin. «Ich hatte keine Erfahrung in der Gastrono- mie, aber ich wusste, wir haben gute Leute, und ich glaubte an die Stärken des ZFV.» Und mit Stolz nennt sie Zahlen: In diesen siebzehn Jahren wuchs die Zahl der Mitarbeitenden von 400 auf 2‘500, der Umsatz von knapp 50 Millionen stieg auf gut 200 Millionen Franken. Mit gesundem Menschenverstand und Zahlenver- ständnis an die Spitze Die ZFV-Unternehmungen sind auf Wachs- tumskurs. 2012 wurde die 200-Millionen-Um- satz-Grenze geknackt und die Genossenschaft feiert 2014 ihr 100-Jähriges an der Universität Zürich. Seit 1914 ist der ZFV Gastgeber an der UZH und verpflegt die Studierenden, Dozie- renden und Mitarbeitenden. Mittlerweile in der Rolle als Verwaltungsratspräsidentin fühlt sich Pfister wohl. Mit den drei Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales, die seit der Gründung Teil der Geschäftsphilosophie sind, identifiziert sich Pfister. «Ökonomisch heisst, dass wir jeden Franken reinvestieren.» Mit grösster Sorgfalt wird mit den Ressourcen umgegangen, und Zu- taten und Produkte kommen aus der Region. Die vegetarischen Menüs sind ebenfalls unter dem ökologischen Aspekt eingeführt worden. Sehr am Herzen liegen Pfister die Vorsorge und ange- messene Löhne für die Mitarbeitenden, denn das Trinkgeld wurde bereits in der Gründungszeit des ZFV abgeschafft. Unter dem Motto «back to the roots» avanciert der ZFV auf Erfolgskurs, dies dank engagierten Mitarbeitenden. «Jede und jeder ist brauchbar. Wenn etwas nicht stimmt, dann ist es oft, weil diese Person falsch platziert ist.» So glaubt Pfister fest daran, dass man auf die eigenen Leute zäh- len, junge Leute einsetzen und fördern sollte. Das Wirtschaftsstudium habe ihr viel ge- bracht, insbesondere die Fächer Finanz- und Rechnungswesen, sowie Volkswirtschaft. Pfister ist überzeugt, es brauche nebst dem gesunden Menschenverstand ein Zahlenverständnis. Und was kommt als nächstes? Zeit ist vorhan- den, denn für Pfister ist klar «wer keine Zeit hat, der macht was falsch». Bereits heute tüftelt sie an einem weiteren Projekt. Wie es kommt, überlässt sie dem Zufall. Regula Pfister gehört seit 1986 dem Verwaltungsrat des ZFV an und ist seit 2001 VR-Präsidentin. Die Genossenschaft ZFV wurde 1894 gegründet,hat total 149 Betriebe,darunter auch Hotels, Restaurants,Gemeinschafts- gastronomie,Eventcatering,die Kleiner Bäckerei-Konditorei und Liegenschaften. 26 Oec. Dezember 2014

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