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Oec. Magazin

Prof. Dr. Dieter Pfaff,Direktor des Instituts für Betriebswirtschaftslehre Prof. Dr.Thorsten Hens,Direktor des Instituts für Banking und Finance Versagensangst wissenschaftlich unredlich zu handeln. Eine gute Fehlerkultur sorgt für eine vertrauensvolle Atmosphäre. Ehrlichkeit in der Wissenschaft ist in erster Linie eine Frage der Haltung und ein Persön- lichkeitsmerkmal. Für Dieter Pfaff ist es wichtig, dass man Studierende, Doktorierende und auch Kolleginnen sowie Kollegen immer wieder an die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens er- innert. «Das sind Rechtschaffenheit, Objektivität, fachliche Kompetenz und Fairness.» Wissen- schafter müssten korrekt, sorgfältig und verant- wortungsbewusst handeln. Entscheidend für Vertrauen in die Arbeitsweise der Wissenschafter ist, dass die Forschenden alle wesentlichen Fakten offen legen, die man braucht, um ihre wissen- schaftliche Arbeit möglichst vollständig und ob- jektiv beurteilen zu können. Das bedeutet zum Beispiel, dass veröffentlichte Studien mit einem Disclaimer versehen werden, der mögliche In- teressenskonflikte deutlich macht. Klar ist auch, dass Forschende kein Geld oder Vergünstigun- gen entgegen nehmen, die ihre Integrität beein- trächtigen könnten. Kommunikation ist wichtig Die offene Diskussionskultur ist ein grosser Schutz vor Betrug in der Wissenschaft, die auch für bessere Ergebnisse sorgt. Mehr Köpfe denken besser ein einziger ganz allein: Schwachstellen in der Fragestellung werden rechtzeitig deutlich, Verbesserungsmöglichkeiten kann man bespre- chen, man findet schneller Auswege, wenn man sich mit seinen Ideen verrannt hat. Das Vertrauen wächst, dass die Ergebnisse stimmen. In der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakul- tät gehören Überprüfen und Nachvollziehbarkeit der Resultate zum Alltag. «Dadurch, dass Dis- sertationen auch in der Betriebswirtschaftslehre zunehmend aus einer Sammlung von bereits pu- blizierten oder zur Publikation eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten bestehen, gehen diese zusätzlich durch einen Peer-Review Pro- zess», erläutert Dieter Pfaff. «Die Begutachtung wird dadurch objektiver und verbessert oft auch die Qualität der Arbeit.» An internen Kolloquien werden Ideen und erste Auswertungen präsen- tiert und diskutiert. «Wer bei uns forscht, macht das im ständigen Austausch», sagt Martin Glinz. Eine Master- oder Doktorarbeit entsteht so lang- sam vor den Augen der anderen Forscher und in ständiger Kommunikation. «Da ist es ziemlich un- wahrscheinlich, dass man eine gefälschte Arbeit untergejubelt bekommt», stellt er klar. Dass je- mand im stillen Kämmerlein vor sich herforscht und nach ein paar Jahren in «splendid isolation» seine Ergebnisse präsentiert, gibt es auch am Institut für Volkswirtschaftslehre nicht. «Ich bin mir sicher, dass wir vor Betrug deshalb gut ge- schützt sind», sagt Ernst Fehr. Nachvollziehbar- keit und Transparenz sorgen dafür, dass Vertrauen entsteht und dass es bleibt. Institut für Volkswirtschaftslehre: www.econ.uzh.ch Institut für Betriebswirtschaftslehre: www.business.uzh.ch Institut für Banking und Finance: www.bf.uzh.ch Institut für Informatik: www.ifi.uzh.ch Oec. Juni 2014 15

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